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Ozonung

Vorreiter in Baden-Württemberg: Die neue Ozonungsanlage im Klärwerk Eriskirch

Um Spurenstoffe aus Medikamentenresten, Hormonen, Röntgenkontrastmittel, Haushalts- und Industriechemikalien sowie aus Bioziden und Pestiziden zuverlässig aus dem Abwasser zu eliminieren und damit auch die Wasserqualität an den beiden benachbarten Strandbädern Eriskirch und Langenargen nachhaltig zu verbessern, beschloss der Abwasserverband Unteres Schussental im Januar 2018 die Erweiterung der Kläranlage Eriskirch um eine vierte Reinigungsstufe mittels Ozonung.

Entscheidend dafür waren die positiven Ergebnisse aus der Langzeitstudie „SchussenAktivplus“, bei welcher durch das Ozonungsverfahren bis zu 90 % der Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser des Abwasserverbandes eliminiert werden konnten. Die Ozonungsanlage auf der Kläranlage Eriskirch ist die erste ihrer Art in Baden-Württemberg und bildet damit ein Pilotprojekt für zukunftsorientierte Abwasseraufbereitung im Südwesten.

Oxidation von Mikroverunreinigungen mittels Ozon

Die Ozonung bezeichnet die Oxidation von Abwasserinhaltsstoffen mithilfe von Ozon (O³) und zählt zu den effektivsten und ökonomischsten Prozessen für eine vierte Reinigungsstufe. In insgesamt drei Schritten werden dabei bis zu 90 % der im mechanisch-biologisch gereinigten Abwasser enthaltenen Mikroverunreinigungen zuverlässig abgebaut:

1. Schritt

Flüssiger Sauerstoff wird vom großen Reinsauerstofftank zum Verdampfer geleitet, wo der Sauerstoff gasförmig wird und dann in den Ozongenerator geführt wird.

2. Schritt

Im Ozongenerator wird der gasförmige Reinsauerstoff (O2) durch elektrische Entladung aufgespalten, sodass sich Ozon-Moleküle (O3) bilden. Anschließend wird das Ozon mittels Düsen durch das mechanisch-biologisch gereinigte Abwasser in den Ozonreaktor geblasen.

3. Schritt

Im Ozonreaktor spalten O³-Moleküle die organischen Verbindungen von Keimen, Viren und Spurenstoffen auf, sodass Zwischenstoffe (Metabolite) entstehen. Zur Entfernung dieser Zwischenstoffe ist dem Ozonreaktor eine Sandfiltration nachgeschaltet.

Die Wirkung von Ozon

Ozon ist ein reaktives Gas, das aus drei Sauerstoffatomen besteht (O3). Im Ozongenerator werden daher Sauerstoffmoleküle (O2) durch elektrische Entladung aufgespalten, sodass sich nun drei Sauerstoffatome zu einem Ozonmolekül (O3) verbinden können. Da die Ozonmoleküle im Ozonreaktor mit dem mechanisch-biologisch gereinigten Abwasser in Kontakt kommen, bilden sich Hydroxylradikale (OH-Radikal, HO). Dabei handelt es sich um Moleküle, die aus einem Wasserstoffatom und einem Sauerstoffatom bestehen und daher in der Lage sind, die organischen Verbindungen der Mikroverunreinigungen im Abwasser aufzubrechen.

Im Wasser verbleiben nun aktivierter Sauerstoff sowie Metabolite, die als Zwischenstoffe bei der nachgeschalteten Sandfiltration
entfernt werden.