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Beschreibung

Beschreibung des Klärwerks Eriskirch

Die Kläranlage Eriskirch reinigt die Abwässer aus der Stadt Tettnang sowie den Gemeinden Meckenbeuren und Eriskirch. Zudem werden Klärschlämme aus Kleinkläranlagen und aus geschlossenen Gruben (Fäkalien) sowie das Filtrat der Kläranlage Apflau angenommen, die in Schwachlastzeiten ebenfalls der Kläranlage zugeführt werden.

Die mechanische Reinigung des Abwassers besteht aus einer Rechenanlage, einem Sandfang und einem Vorklärbecken. Im Rechen werden Grobstoffe aus dem Abwasser entfernt. Im anschließenden Rundsandfang werden die im Abwasser enthaltenen Sinkstoffe wie z.B. Sand und Kies entnommen. Im Vorklärbecken wird der im Abwasser enthaltene Primärschlamm abgetrennt. Gemeinsam mit dem Primärschlamm wird in der Vorklärung zudem der in der Belebung gebildete Sekundärschlamm bzw. Überschussschlamm entfernt und der Schlammbehandlung
zugeführt.

In der biologischen Reinigung werden die im Abwasser enthaltene Kohlenstoff- und Stickstoffverbindungen durch die Aktivität verschiedener Mikroorganismen (Belebtschlamm) umgewandelt und abgebaut. In der Kläranlage Eriskirch wird hierzu eine Belebung nach dem Prinzip der vorgeschalteten Denitrifikation betrieben. In der Denitrifikation wird Stickstoff unter anoxischen Bedingungen reduziert, in den Nitrifikationsbecken findet unter Zugabe von Luft die Oxidation der Kohlenstoff- und Stickstoffverbindungen statt. Die Nitrifikationszonen werden in der Kläranlage Eriskirch nur schwach belüftet, so dass sich eine zusätzliche simultane Denitrifikation einstellt. Diese ist erforderlich, um die behördlich vorgegebenen Ablaufwerte beim anorganischen Stickstoff zu erreichen. In den Ablauf der Belebung wird zur simultanen Phosphorelimination ein Fällmittel dosiert.

Das biologisch gereinigte Abwasser wird anschließend in zwei Nachklärbecken vom Belebtschlamm getrennt. Der in der Nachklärung sedimentierte Belebtschlamm gelangt über das Rücklaufschlamm-Pumpwerk zurück in den Zulauf der Belebung. Das Klarwasser wird zur nach geschalteten Flockungsfiltration weitergeleitet. Dort wird das gereinigte Abwasser erneut mit Fällmittel beaufschlagt und über die Filterschicht abfiltriert, wobei nochmals Phosphor und abfiltrierbare Stoffe entnommen werden. Danach wird das gereinigte Abwasser über eine Endkontrolle in die Schussen abgeleitet.

Die Filteranlage muss in regelmäßigen Abständen zurückgespült werden. Hierzu wird das im Klarwasserspeicher aufgefangene filtrierte Abwasser genutzt. Das bei der Filterspülung anfallende Schmutzwasser wird in einem eigenen Speicher aufgefangen und gleichmäßig vor den Rechen und Sandfang zurückgeführt.

Der in der mechanischen und biologischen Reinigung anfallende Schlamm wird zur Schlammbehandlung den beiden in Reihe geschalteten Faultürmen zugeführt. In diesen wird der Schlamm unter Luftabschluss anaerob stabilisiert. Bei dieser Stabilisierung vermindert sich der Klärschlamm und es bildet sich ein energiereiches Biogas (Methan und Kohlendioxid). Das Biogas wird einem Gasspeicher zugeführt. Von dort aus werden die beiden BHKW-Module zur Erzeugung von Strom und Wärme (Heizung der Faulung und Betriebsgebäude) beschickt. Wird mehr Biogas erzeugt als in den BHKW-Modulen verwertet werden kann, wird das überschüssige Biogas in der Gasheizung verwertet bzw. über die Gasfackel abgefackelt.

Der ausgefaulte Schlamm wird in einem Eindicker gespeichert. Von dort aus wird die Kammerfilterpresse beschickt, in der der momentan mit Polymer konditionierte Faulschlamm mechanisch entwässert wird. Der entwässerte Schlamm wird fachgerecht entsorgt. Die Konditionierung des Klärschlamms kann als Option auch mit Kalk/Eisen durchgeführt werden.